Direkt nach dem Familienseminar hatten wir fuenf freie Tage (29. Okt. bis 2. Nov.), an denen wir in den Norden der Philippinen – dort ist das Gebirge – fuhren. Eine sehr aufregende, spannende und doch auch etwas erholsame Zeit. Unsere Route: Manila – Batad (Reisterassen, Wasserfall) – Banaue (Reisterassen) – Sagada (haengende Saerge, Hoehlen) – Baguio (Sommerhauptstadt der Philippiner) – Balanga. :-)
Um elf Uhr in der Nacht fuhren wir von Manila aus Richtung Banaue. Ueber 7 Stunden hatten wir in dem voellig ueberkuehlten Bus zu sitzen. Das Problem bei allen grossen Busunternehmen ist, dass sie eine zu gute Klimaanlage haben, diese staendig auf Hochtouren laeuft, einem kalte Luft ins Gesicht blaest und sich nicht abstellen laesst. Jetzt kenne ich das Gefuehl, wenn einem wirklich kalt ist… (einige Leute wissen, dass ich eigentlich weniger empfindlich auf kaeltere Temperaturen bin. Jetzt – auf den Philippinen!!! – wurde ich eines Besseren belehrt…). Bin also selbst ueberrascht, noch keine groessere Verkuehlung bekommen zu haben…
Angekommen in Banaue machten wir uns dann auf den Weg nach Batad. Zuerst eine kurze Jeepneyfahrt und anschliessend 3 Stunden Fussmarsch quer durch das Gebirge. In Batad hat Gina, ein junges Maedchen aus der SOL (School of Life, das Maedchenprojekt der Schwestern), einen Onkel bei dem wir uebernachteten. Das winzige Dorf Batad ist deshalb so bekannt, da es in der Mitte einer riesigen Reisterasse liegt. Ausserdem ist es nur zu Fuss zu erreichen. Die Reisterassen sind allein schon aufgrund ihrer Groesse imposant. Wenn man sich dann auch noch vorstellt, dass Menschen ueber 2000 Jahre lang mit einfachsten Werkzeugen daran gearbeitet haben, wird es fast unvorstellbar. Am naechsten Morgen machten wir uns auf den Weg zum Wasserfall von Batad. Dabei gingen wir quer durch die Reisfelder und bestaunten deren gigantisches Bewaesserungssystem. Von ganz oben fliesst Wasser an bestimmten Stellen auf jede Terasse hinunter. Unglaublich wie auf jeder Terasse gleich viel Wasser sein kann…
Beim ca. 30m hohen Wasserfall konnten wir schliesslich zum ersten Mal unsere Seele baumeln lassen und genossen um 9 Uhr morgens eineinhalb Stunden lang die Sonne und frisches kuehles Wasser (Ideal: ca. 19 Grad)! Leider bedankte sich die Sonne bei uns mit einem Sonnenbrand…
Auf dem Rueckweg nach Banaue erlebten wir nach unserem Fussmarsch die mit Abstand aufregendste Jeepneyfahrt. Zuerst dachten wir, nicht mehr mitfahren zu koennen, da sich selbst schon am Dach einige Leute einen Sitzplatz gesucht hatten. Die herzlichen Philippiner wollten uns aber nicht zuruecklassen und baten uns somit aufs Dach. Wir meinten anschliessend wieder, der Jeepney sei nun wirklich vollbesetzt (die Fahrt ging ausserdem im wahrsten Sinn des Wortes ueber Stock und Stein). Doch der Fahrer konnte auch weitere Leute nicht zuruecklassen, sodass wir schlussendlich zu zwanzigst am Dach sassen. Wieder einmal etwas unvorstellbares: die Belastbarkeit eines Jeepneys (das sind uebrigens Militaerfahrzeuge aus der amerikanischen Besatzungszeit die von den Philippinern umgebaut wurden).
In Banaue selbst konnten wir vom ViewPoint aus die weltberuehmte Aussicht auf die riesigen Reisterassen geniessen. Unsere letzten Highlights der Reise befanden sich in Sagada: ein kleiner Wasserfall, haengende Saerge und begehbare Hoehlen (Wir bemerkten sofort, dass Sagada ein touristischer Ort ist, denn wir wurden diesmal nicht wie „Ausserirdische“ bewundert und auch nicht mit „Hey Joe“ angesprochen). Letzteres war am aufregendsten, da wir uns in den Hoehlen zuerst mit Flip-Flops, dann sogar ohne Schuhwerk fortbewegten und stellenweise durch huefthohes Wasser mussten. Ich denke jedoch, dass die Fotos fuer sich sprechen…
Der Rueckweg nach Balanga fuehrte uns noch nach Bagiou. Sie ist die Sommerhauptstadt der Philippiner und wir erkundeten sie mit drei Koreanern, einem Amerikaner und einer Schwedin die wir in Sagada kennenlernten. Wenn es sich Philippiner leisten koennen, dann ziehen sie sich in diese Gebirgsstadt zurueck. Kein Wunder bei den angenehmen Temperaturen um die 25 Grad.
Nach unserem Trip mit den anstrengenden Fussmaerschen und den langen Stunden im Bus brauechten wir eigentlich einen Erholungsurlaub. :-) Nichts desto trotz sind wir froh, endlich einmal etwas von der wunderschoenen Landschaft der Philippinen gesehen zu haben!
Johannes
Samstag, 10. November 2007
5-Tagestrip in den Norden
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen